Ölgemälde: Erzengel Michael und der Drache

Gemeinsam mit Christian Lüling malte Maria das Ölgemälde "Erzengel Michael und der Drache" für das Theaterstück "Der Traum" - hier schildert sie für uns, wie das Bild entstand.

Vorbereitungen

Als ich von Herrn Lüling gefragt wurde, ob ich Lust hätte, ein großes Ölgemälde zusammen mit Chris Lüling für das Theaterstück „Der Traum - denn sie wissen was sie tun“ zu malen, habe ich mich sehr gefreut, dass ich ihm dabei in den Sinn kam. Spontan erklärte ich mich bereit und ich war sehr gespannt, welche Vorstellung Herr Lüling von diesem Bild hatte. Als Motiv wollte er den Erzengel Michael im Kampf gegen den Drachen. Der Drache sollte die Angst und das Hinterhältige jedes Menschen darstellen, der vom Mut des Engels besiegt wird.

Es folgten gemeinsame Überlegungen zur Umsetzung des Projektes. Chris und ich entschieden uns für eine etwas menschlichere Gestalt des Drachens und wir versuchten uns an der ersten Skizze. Für mich war es schwierig, ganz ohne Vorlage, eine Skizze zu zeichnen, weshalb ich über die Zusammenarbeit mit Chris dankbar war. Wir entschieden uns, die Leinwand selbst zu bauen und besorgten im Baumarkt und beim Kunstbedarf Boesner die nötigen Dinge. Wir fertigten eine Leinwand an, die drei Meter lang und einen Meter fünfzig hoch war.

Ein Ölgemälde entsteht

Nun begannen wir mit Hilfe anderer Schüler den Hintergrund zu malen. Als wir ihn fertig hatten, projizierten wir unsere Skizze mittels Beamer auf die Leinwand und zogen die Linien nach. Wir begannen dann die Figuren zu malen; Chris den Drachen und die Flügel des Engels und ich den Rest des Engels. Wir trafen uns fast täglich für zwei Schulstunden um weiter zu malen, für einen Zeitraum von ca. fünf Wochen. Da ich zuvor erst einmal mit Ölfarben gemalt hatte, musste ich mich zunächst einüben. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es mir unheimlich viel Freude bereitet, mit Öl zu malen, da man damit einen weichen Ausdruck hinbekommt, schöne Übergänge schaffen und seine Fehler gut ausbessern kann. Trotzdem fiel es mir schwer, weiche Übergänge hinzubekommen.

Als der Engel fast fertig war, schmückten wir die Gurte, die Spitze des Speers und die Spitzen der Flügel mit Blattgold aus. Am Ende der Malerei bearbeiteten wir nochmal den Hintergrund: Links wird der Boden grauer und zeigt den Tod - rechts fangen Pflanzen an zu blühen und zeigen so das Leben. Der letzte Schritt der Vollendung des Projektes war der Rahmen, den wir auch selbst anfertigten. Wir schraubten Holzlatten als Rahmen an das Bild und klebten anschließend die goldene Verzierung aus Styropor auf den Holzrahmen.

Teamarbeit und schöne Erinnerungen

Wenn ich jetzt im Nachhinein an diese Wochen zurückdenke, verbinde ich damit viel Freude und neue Erfahrungen. Ich habe zuvor nämlich noch nie ein so großes Bild gemalt und auch noch nie mit jemandem zusammen. Ich bin froh, die Erfahrung gemacht zu haben, dass sich zwei Künstler an einem Bild ergänzen und sich gegenseitig motivieren können. Auch die Herausforderung der großen Fläche und deren Komposition haben wir gemeinsam bewältigt. Man malt auf einer anderen Ebene, die schwer zu erklären ist. Man ist ein Team, indem man ein gemeinsames Ziel verfolgt und auf dem Weg dorthin nimmt man viel Positives mit.

Vielen Dank liebe Maria für den Einblick in dieses sehr beeindruckende Projekt

Petra Michalke

 

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