Der Skulpturenpark der 12. Klasse

Der Skulpturenpark der 12. Klasse oder eine Annäherung an das Verborgene

Einblicke in die Abschlussarbeiten der 12. Klasse

Den Ausgangspunkt dieser Abschlussarbeiten bildeten zunächst Naturstudien, die die Jugendlichen in einer beinahe meditativen Stimmung im Wald sammelten. Dort spürten sie für einen längeren Zeitraum ihren Wahrnehmungen am Fuße eines selbstgewählten Baumes nach. Die nun anstehende Gestaltung an den zu bearbeitenden Lindenastabschnitten sollte an diese Erfahrungen anknüpfen. Es bestand die Herausforderung, den geronnenen Wachstumsprozessen, sowie den Gesten des Werdens des Holzes nachzuspüren. Die Abwägung, sich im Gestaltungsprozess zwischen „Erspürtem und Herausgearbeitetem“ zu erleben und zu entscheiden, stand im Mittelpunkt der bildhauerischen Aufgabe.

Klemens Wülbers

Bericht eines Schülers:

Zu Beginn unseres 12. Schuljahres sollte sich jeder von uns einen Ast oder einen anderen vorher gefällten Teil eines Baumes aussuchen. Die Aufgabe war, in diesem eine Form oder Struktur zu erkennen und diese im Laufe des Jahres herauszuarbeiten.Meine Wahl fiel auf einen langen halbrunden Ast. Im Nachhinein kann ich diese Entscheidung nicht erklären, aber sie fühlte sich wohl damals richtig an. Nach einiger Zeit des Betrachtens entdeckte ich eine, mir gut gefallende, über den gesamten Ast verlaufende Wölbung, welche in einem herausstehenden Astloch mündete. Irgendetwas schien in diesem Ast zu schlummern, doch ich konnte nicht erkennen was es war. Doch dann erkannte ich es. Über den Ast verlief eine Wölbung, die zuerst dünn war, dann immer dicker wurde und hin zu dem hervorstehenden Astloch wieder schmäler wurde. Es schien eine Schlange zu sein. In meiner Fantasie spielten sich sofort verschiedenste Möglichkeiten ab, wie ich diese Schlange aus dem Holz hervorbringen konnte. Leider überstürzte ich es, meine Ideen in die Tat umzusetzen und fing recht großzügig, an die Rinde von der Schlange zu lösen. Aus der Retrospektive betrachtet verbaute ich mir so einige Wege, die Schlange möglichst kunstvoll aus dem Ast zu locken. Trotzdem steckte ich viel Mühe und Zeit in die Herausarbeitung der Schlange und in die Bearbeitung des Astes und ich finde, dass ich mich über das gesamte Jahr mit meinem Werkstück verbunden habe. Ich habe versucht, ihm eine Persönlichkeit zu geben.

Im Rahmen dieser Abschlussarbeit sind wunderschöne Skulpturen entstanden die einige Zeit unserem Park ausgestellt wurden. Ich bin an den Arbeiten sehr oft vorbeigeschlendert und habe die Projekte bewundert. Vielen Dank liebe 12.Klasse

Petra Michalke

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