Das Adventsgärtlein

Das Adventsgärtlein
 
Jedes Jahr zu Beginn der Adventszeit feiert die Unterstufe der Freien Schule Glonntal das Adventsgärtlein, eine meditative und stimmungsvolle Feier, die auf die Adventszeit einstimmen will - auf die Erwartung des Lichtes in der Finsternis.
 
Dafür wird in der Aula eine dreifach gewundene Spirale aus duftendem Tannengrün ausgelegt, geschmückt mit schönen Kristallen, Muscheln, Rosen und goldenen Sternen, die den Ort anzeigen, an dem die Kinder später ihren Apfel mit einer brennenden Kerze abstellen dürfen. In der Mitte, etwas erhöht, steht zu Beginn das einzig brennende Licht im Raum, umgeben von Lilien und Rosen.
 
„Tief im Gärtlein strahlt es helle,
lasst uns gehn zur Lichtesquelle,
langsam gehen wir hinein.

In dem dunklen Moosesgarten
viele Kerzlein auf uns warten,
dass erstrahle goldner Schein.

Deine Flamme lichte Kerze,
strahle tief auch mir ins Herze,
dass darin es helle sei.
Nicht für mich will ich’s entzünden,
allen Menschen soll es künden:

Weihnacht, Weihnacht kommt herbei.“
 
(von Johanna Ruß)
 
In einer ruhigen und erwartungsvollen Stimmung wird der Raum betreten und Düfte von Tannen, Kerzen und Blumen wahrgenommen. Besinnliche Harfen- und Geigenmusik und auch Lieder begleiten uns durch den Abend. Zu Beginn brennt nur die große Kerze in der Mitte. Jedes Kind zündet seine eigene Apfelkerze an dem großen Licht im Zentrum der Tannenspirale an und trägt es dann in die Welt hinaus. Mit jeder zusätzlichen kleinen Kerze wird der Raum immer heller, bis zuletzt der ganze Raum in einem hellen, warmen Licht erleuchtet ist.
 
"In der dunklen Nacht ist ein Stern erwacht,
leuchtet hell am Himmelszelt,
schenkt sein Licht der ganzen Welt.
In der dunklen Nacht ist ein Stern erwacht."

Anfänglich war der Adventsgarten gleich dem Paradiesesgarten, aus dem die Menschen verjagt wurden, düster, leer und kalt, bis die Geburt von Jesus Christus wieder Licht und Wärme dorthin gebracht hat. Auch unser Gärtlein konnte nun mit Hilfe der Kinder ganz hell werden. 
 
Die Spirale führt das Kind auf dem Weg zum Licht nach innen, wie überhaupt die Adventszeit eine Zeit der Verinnerlichung ist. Das Kind geht hinein in die Tiefe, in die Dunkelheit. Hervor geht es aus dieser Verinnerlichung, aus der Konzentration mit einem Licht, das die Dunkelheit um uns herum immer heller werden lässt. Die Kerzen, die dieses Licht versinnbildlichen, haben wir in einen Apfel gesteckt, den Apfel als Symbol für die Weltkugel. Wir bringen der Erde Licht.
 
Das Hineintragen des Lichts in die dunkle Jahreszeit beginnt bereits mit dem Laternenlauf zu St. Martin und setzt sich fort mit dem Adventskranz, der von Sonntag zu Sonntag heller wird, bis zum Schluss am Weihnachtsbaum alle Kerzen brennen und ein helles Christlicht uns und unsere Herzen erfüllt.
 
Gabriela Kirchhoff

Vielen Dank für die wunderschönen Bilder und den Bericht.
Petra Michalke

 

 

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