Vorstellung des Kunstprojektes der 11. und 12. Klasse

Bei dem Projekt geht es darum, aus essbaren Lebensmitteln Kunstwerke zu schaffen. Diese Kunstform
entstand in den 1960er Jahren. Eines der repräsentativsten Werke ist Spoerris "Fallenbilder",
bei dem es darum geht, Essensreste wie ein modernes Stillleben aufzuhängen.

Wir haben uns für das Thema Essen entschieden, weil es uns im täglichen Leben beschäftigt und
auch beunruhigt. Indem wir mit Lebensmitteln arbeiten, werden wir auf die direkteste Weise mit
unserem eigenen Körper konfrontiert. Im Internet, in den Medien, werden wir ständig mit Informationen
oder auch Fehlinformationen darüber konfrontiert, was gesund für uns und unseren Körper
ist und was nicht. Darüber hinaus ist die Art und Weise, wie wir mit Lebensmitteln umgehen und
wie wir sie verarbeiten, ein Identitätsfaktor in unserer Gesellschaft.

Im Unterricht haben wir die Arbeiten verschiedener Künstler/innen, die mit Lebensmitteln gearbeitet
haben, kennengelernt und kommentiert, wie Sonja Alhäuser und ihre Schokoladenskulpturen
oder den Fotograf Klaus Pichler mit seiner kunstvollen Darstellung von verdorbenen Lebensmitteln,
bei der er auf die Dimension der Nahrungsmittelverschwendung und die extrem weiten Transportwege
vieler Nahrungsmittel aufmerksam macht. Auch die Installation „Zuckerberg“ von Thomas
Rentmeister als Kritik an der Konsumgesellschaft haben wir uns angeschaut. Alle diese Künstler
/innen haben mit Lebensmitteln als Hauptgestaltungsmittel gearbeitet und sind dabei von sehr
unterschiedlichen Gesichtspunkten ausgegangen, sowohl in Bezug auf die Form als auch auf die
Botschaft, die sie vermitteln wollten.

Anschließend sahen wir den Dokumentarfilm "Taste The Waste" von Valentin Thurn (DE, 2011) und
andere Berichte über den Umgang der Industriegesellschaften mit Lebensmitteln und das globale
Ausmaß der Lebensmittelverschwendung. Wir haben gemeinsam in der Klasse darüber reflektiert
und Jede/r von uns hat eigene Erkenntnisse zu diesem Thema dargelegt. Dann wurden
Arbeitsgruppen gebildet und die Schüler/innen machten sich auf den Weg, um ihr eigenes Werk zu
schaffen.

Um ein Projekt zu verwirklichen, sind finanzielle Mittel erforderlich. Deshalb haben sie im Unterricht
eine Präsentation erarbeitet, um ihre Ideen klar auszudrücken und ein Publikum zu überzeugen.
Jede Arbeitsgruppe hat ein Budget von 20 Euro für die Produktionskosten erhalten.

Das Projekt befindet sich derzeit in der Produktionsphase. Ziel ist es, eine Ausstellung nicht nur der
Werke, sondern auch der Recherchen zu produzieren, um die Botschaft, die die Werke vermitteln
wollen, zu unterstützen und gleichzeitig die reflektierende Kraft der Kunst zu stärken. Hierzu sollen
die Schüler/innen selbst ihre Kunstwerke in einem dokumentarischen Rahmen setzen.

Dabei geht es um Fragen wie: Welches sind die Botschaften, die jede/r von ihnen mit ihren
Kunstwerken vermitteln wollen? Welchen Hintergrund vermitteln die Lebensmittel selbst, welche
Kultur, z.B. die der „Fastfood-Gesellschaft“, repräsentieren sie? Wie sind die Lebensmittel
hergestellt und welchen Beitrag leisten sie zur Umweltzerstörung, zum Artensterben und zum
Klimawandel oder auch zur Erhaltung unserer Umwelt? Was sagen sie über unsere Gesellschaft
und über uns aus? Die Ausstellung soll am Schluss des Projektes in der Mensa der Schule (bei
schönem Wetter evtl. auch draußen auf dem Schulhof) allen Mitschüler/innen, der Lehrerschaft
und interessierten Eltern zugänglich gemacht werden.

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