Antike hautnah erleben
Wie lebendig kann Geschichte sein? Diese Frage beantwortete der Besuch der 12. Klasse in der Glyptothek in München. Dort tauchten die Schülerinnen und Schüler in die Welt der antiken Skulpturen ein und lernten, die Kunstwerke mit neuen Augen zu sehen.
Antike Skulpturen begreifen und erleben
Am 15. November 2024 besuchte die 12. Klasse mit ihren Lehrkräften Frau Wittmann und Herrn Pöhlmann die Glyptothek in München. Ein Museumspädagoge führte sie zunächst durch die Entwicklung der griechischen Skulptur - von den starren Formen der archaischen Zeit über die idealisierten Körper der klassischen Epoche bis hin zu den emotionalen Darstellungen der hellenistischen Kunst. Dabei wurde deutlich, wie sehr die Ästhetik dieser Werke die sozialen und politischen Werte ihrer Zeit widerspiegelt.
Besonders anschaulich wurde der Besuch, als ein Schüler mit Unterstützung der Klasse die Haltung einer archaischen Statue nachstellte. Durch diese Nachahmung wurde deutlich, wie sehr die Körpersprache idealisiert wurde. Ein weiteres Highlight war die kreative Ergänzung eines klassischen Torsos: Mit dem eigenen Körper ertasteten die Schülerinnen und Schüler Muskelgruppen und stellten sich vor, wie die fehlenden Gliedmaßen der Statue ausgesehen haben könnten.
Neue Perspektiven entdecken
Ein Perspektivwechsel brachte spannende Erkenntnisse: Beim Betrachten der Rückseite einer hellenistischen Skulptur - eines Satyrs - wurde deutlich, wie stark sich die Wahrnehmung je nach Blickwinkel verändert. Solche Übungen gaben den Schülerinnen und Schülern nicht nur Einblicke in die Kunst, sondern auch in die Denkweisen und Ideale der Antike.
Die Entwicklung des Herrscherbildes
Im zweiten Teil der Führung standen die Darstellungen von Macht und Herrschaft im Mittelpunkt. Von den ikonischen Zügen Alexanders des Großen über die nüchternen Bildnisse römischer Senatoren bis hin zur idealisierten Darstellung des Kaisers Augustus zeichnete die Gruppe die Entwicklung des Herrscherbildes nach.
Fazit: Der Tag in der Glyptothek bot nicht nur einen spannenden Einblick in die antike Kunst, sondern machte Geschichte auf ganz neue Weise erlebbar. Ein unvergessliches Erlebnis, das den Blick auf die Antike nachhaltig geprägt hat.
Patrick Pöhlmann