Segeln als Entwicklungsmilieu
„Lernen“ als Entwicklung der eigenen Persönlichkeit entdecken zu lernen, das
ist die Fähigkeit, die in unserem Zeitalter der Kompetenzgesellschaft an oberster Stelle steht. Realiter lebt diese Fähigkeit und ihre Ausbildung jedoch kaum im allgemeinen (verbreiteten) Schulbegriff bzw. in dem, was die Vorstellung von Schule anbelangt. Sie (das Bewusstsein davon) tritt nur marginal in Erscheinung, und selbst die konzeptionell formulierten Ziele in dieser Richtung kommen kaum unter dem allgemeinen Lerndruck zur Umsetzung. Nüchtern betrachtet ist die Vorstellung von Schule also geprägt von Angst und Lernstress, und im Zuge des Lehrkräftemangels werden gerade die in dieser Richtung so wichtigen Unterrichtsfächer wie z. B. Kunst und Sport reduziert. Der Ausgleich des einseitigen Lernens wird dann der Freizeit mit all ihren Angeboten oder dem Gebrauch von Beruhigungsmitteln, Konzentrationshilfen bis hin zum Missbrauch von Drogen überlassen.
Dabei ist der Ausweg aus dieser „Lern- und Entwicklungsproblematik“ eigentlich naheliegend, nämlich die begeisternde und gesundende Erfahrung der Welt von ihrem Freizeitcharakter zu befreien und diese bewusst methodisch zum Lernbereich (szg sozusagen) zum „Unterrichtsfach“ zu machen: die Entdeckung der eigenen Entwicklung in der Begegnung mit den Mitmenschen, der Natur, der fremden Kultur und der unbewussten, fremden Welt der eigenen Schattenseiten, der eigenen Seele (Persönlichkeit), zu ermöglichen. Dies ist der methodische Ansatz der Pädagogik in der IMAGON – Freien Schule Glonntal: sich auf völlig neue Welten einzulassen, Grenzen zu überschreiten und eigene Veränderungen an Grenzerfahrungen als Entdeckung des eigenen Werdens annehmen zu lernen. „Erziehung, Entwicklung und Entstehung“ der eigenen Individualität übungshaft zugänglich zu machen. Ein optimales Werkzeug bzw. Instrument für diese „Kompetenzbildung“ ist – neben anderen Bereichen der IMAGON-Schule – das Segeln auf dem Element der steten Bewegung, dem Meer.
Aktuell sind in diesem Milieu die Jugendlichen unserer 9. Klasse unterwegs, während die Klassen fünf bis acht im Rahmen des „Ars Artium“ auf einer Burg die Welt entdecken und gleichzeitig die anderen Klassen in der Schule mit Nachdruck – neben den üblichen Fächern bis zur Prüfungsvorbereitung – die Fächer Schauspiel und Tanzchoreografien einstudieren.
Im Folgenden sehen Sie Bilder dieser Welt des Werdens in der Begegnung mit den Elementen auf See und der Welt überhaupt – Bilder, die davon sprechen, wie Lernen und Entdecken der Welt und des eigenen Wesens unabdingbar miteinander zusammenhängen und wirkliche Entwicklung der Persönlichkeit durch Lernen mit „Kopf, Herz und Gemüt“, wie es die Bayerische Verfassung verlangt, die Kompetenzbildung erst wirklich ermöglichen.
Hartmut Lüling
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