Anatevka

Aufführung 2013

Klassenspiel der 9. Klasse

In einem russischen Dorf namens Anatevka lebt eine kleine jüdische Gemeinschaft: ein Buchhändler, der immer über alle Neuigkeiten Bescheid weiß, ein Hutmacher, ein Wirt, ein reicher Metzger, ein junger Schneider und dessen Mutter, natürlich ein Rabbi und dessen Sohn, nicht zu vergessen eine äußerst redselige Heiratsvermittlerin und Tevje, ein armer Milchmann mit seiner Frau Golde und seinen fünf Töchtern, drei davon im heiratsfähigen Alter. Sie leben friedlich zusammen mit den „Anderen“, den nicht- jüdischen Russen, vertreten durch den Wachtmeister und einige junge Männer. Wir lassen sie in Ruhe, und sie lassen uns in Ruhe – bis jetzt. Gleich zu Beginn wird erzählt und besungen, was das Wichtigste für die jüdische Gemeinschaft ist, nämlich: die Tradition. Hier in Anatevka haben wir Traditionen für alles… Und aufgrund dieser Traditionen weiß hier jeder, was er zu tun und zu lassen hat und was der liebe Gott von ihm erwartet. So ist es natürlich auch Brauch, dass Yente, die Heiratsvermittlerin, die Ehemänner für Tevjes Töchter vermittelt. Für die Älteste, Tzeitel, hat sie auch schon den reichen Lazar Wolf ausgeschaut. Tzeitel hat sich jedoch schon heimlich mit ihrem Jugendfreund Mottel verlobt, die Zweitjüngere, Hodel, verliebt sich in Pertchik, einen Studenten aus Kiew, den Tevje zu Hause aufgenommen hat, damit er seine Töchter unterrichtet, und Chava, die dritte Tochter im heiratsfähigen Alter möchte Fedja, einen nicht- jüdischen Russen heiraten. Tevjes Weltverständnis ist nun durch die Heiratswünsche seiner Töchter auf eine harte Probe gestellt. So, wie in allen schwierigen Lebenslagen berät er sich mit seinem Gott, wägt das Für und Wider ab und willigt schließlich bei seinen beiden ältesten Töchtern ein, überredet, ja überlistet sogar seine Frau Golde, damit auch sie ihre Zustimmung gibt. Einzig bei Chava, die einen „Andersgläubigen“ heiraten möchte, kann er sich nicht überwinden… Soll ich denn alles verleugnen, woran ich glaube? ... Leute! So beweglich bin ich nicht! … und verstößt sie. Erst später, als alle Juden aufgrund eines Erlasses des Zaren Anatevka verlassen müssen, gibt er auch Chava und Fedja seinen Segen.

 

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